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15. Anhang 1: Regesten der mittelalterlichen Grundbesitzer

ANHANG 1: REGESTEN DER MITTELALTERLICHEN GRUNDBESITZER

Die Grundstücke sind nach den modernen Hausnummern geordnet, in Klammer historische Schoßnummer (K= Viertel Köbelingerstraße, L= Viertel Leinstraße, vgl. Abb. 2,1 und 6,1).

Besitzer nach K.F. Leonhardt, Straßen und Häuser (I) 92-100, Beruf nach K.F. Leonhardt, Die Einwohnerschaft Hannovers, HG NF 4,1937, 92-95.

Köbelingerstr. 1 (K 39)
Domus mit Braurecht. 1428 Tile van Cassel, wohlhabender Schneider, mit zwei Buden. 1534 Heny Brockmann mit einer Bude, in dessen Eigentum seit 1504.

Karmarschstr. 44 (ehem. Grupenstr. 9, K 38)
Domus ohne Braurecht. 1432 Diderik Tyman, wohlhabender Schneider, vorher Kaufmann Hinrik Smed. 1532 Antonie Berkhusen.

Leinstr. 25 (L 4)
Domus. Bis 1434 Johann Picker, Kirchherr zu Runnenberg; sodann Hans Botfeld, Tripenmeker. 1515 Johan Ghevekote.

Die weitere Darstellung folgt Schormann, Magisterarbeit 31-74 und Bohlendamm Vorbericht I 140 f. In runder Klammer () Schoßnummer und Quellenverweis im Haus- und Verlassungsbuch, in eckiger Klammer [] Anzahl weiterer, im Besitz des Eigentümers befindlicher Grundstücke in Hannover.

Dammstr. 22 (K 40; Quelle: HB 100)
1428 Brandzerstörung der "Coldunenborch", domus consulum ohne Braurecht, Keller wurde als Bier- und Salzlager weiterbenutzt und mehrfach vermietet. 1541 darüber Neubau des Fleischscharrens und Knochenhaueramtshauses. 1842 Abbruch und Neubebauung.

Dammstr. 16 (K 46; Quelle: HB 102)
Bude. Bis 1459 als Altenteilerwohnung zu K 45 gehörig. Bis 1429 Eigentum des Schneiders van Wunstorpe [0]. 1429 folgt Brand van Inglum, wohlhabender Kaufmann, wohnhaft in der Osterstraße. 1432 Goldschmied Ludolf Bispendorp [4]. 1443 Kaufmann Frederik Grove [3]. 1455 Hans Swider [3], Werkmeister der Schneiderzunft. 1459 Mauritius van Linden [3]. 1479 Schneider Hans Foltzeken [1]. 1500 Stiftung an Heilig-Geist-Spital, mehrere Eigentümer mit größerem Grundbesitz in rascher Folge, 1500 Goldschmied Albert Beckmann [2].

Dammstr. 15 (K 47; Quelle: HB 103)
Domus mit Braurecht. 1428 Johannes de Sure [0], Inhaber des Ritterguts Burg (bei Herrenhausen). 1440 Ratsherr Dethmer Kok d.Ä. [8]. 1450 Cord Fluborch, Werkmeister des Schneideramtes [1]. 1468 Hans Botfeld [3], Trippenmacher. 1512 Hoker Diderik Grube [3].

Dammstr. 14 (K 48; Quelle: HB 103)
1469 von K 47 als Bude abgeteilt, von Hans Botfeld [3] an Albert, Hans, Hille und Georg Fluborch, die Kinder Cord Fluborchs, übergeben, die sie an ihren Stiefvater Hans Schimmeke [0], Kaufmann, veräußerten. 1474 Bode Rosemollner [0], Beruf unbekannt. 1515 Patrizier Arnt Krudener d.J. [5]. 1517 Hermen Rosemollner [2], Bodes Sohn, der sich zu dessen Pflege verpflichtet hatte, evtl. wohnte Bode hier.

Dammstr. 13 (K 49; Quelle: HB 103)
Große Bude 1428 Hans Kone [2], Werkmeister des Schneideramtes. 1463 Hinrik Kone veräußert an Diderik Schernhagen d.Ä. [6]. 1470 Diderik Bonensack [0], Beruf unbekannt. 1478 Schneider Hermen Goderingk [3]. Am 27.4.1489 erhält dieser von Mauritius van Linden eine Scheune hinter seinem Haus K 49 zum beliebigen Ausbau. Mauritius und seine Erben durften Hermen keine Fenster zubauen, und wenn sie unter der Fensterbank bauen, müssen sie ihre vor Wasserschaden bewahren. Die Sparren sollen dabei nach der Straße abfallen, aber nicht steiler als bei dem alten Torweg. 1507 Luder Bockolt [2], herzoglicher Vogt.

Dammstr. 12 (K 50; Quelle: HB 103)
Kleine Bude 1428 Hans Kone [2], Werkmeister des Schneideramtes. 1463 Neubürger Ghiseken Gherdemann [0]. 1465 Kaufmann Hermen Wolter [2]. 1518 Hermen und Ghevert Scherer [3]. 1527 Alheit Kuken [1]. 1529 wird "dusse bode entweget in twe ander boden, de eyne Hermen Scherer, de andere Volckmer Mezewinkel" (HB 103 nach Schormann, Magisterarbeit 53).

Dammstr. 11 (K 51; Quelle: HB 104)
"Die Stenbode mit dem halben Keller von Hans Swiders Haus L 2". Hans Swider ist jedoch Eigentümer von L 1, Schreibfehler. 1474 Kaufmann Hermen Wolter [2]. 1518 Arnt Tutemeiger [0], Werkmeister des Schneideramtes.

Dammstr. 11 (K 52; Quelle: HB 104)
1474 nach Leonhardt, Straßen und Häuser 93 f. abgeteilt von L 2, dies ist hypothetisch. Im Hausbuch erst später belegt: 1521 Kaufmann Hermen Scherer [3].

Dammstr. 10 (K 53; Quelle: HB 104)
Domus ohne Braurecht. 1474 Schneider Hans Swider [4] verkauft an Mauritius van Linden [3] "ohne die Stenbude K 52 und deren Zubehör", ausdrücklich mit dem Vermerk für K 53 "ubi nunc habitat". 1497 Cornelius van Andorpe [1], Werkmeister im Amt der Hutfilter. 1500 Ludeke Hagedorn [0], Beruf unbekannt. Dieser verpflichtet sich 1520, eine von ihm angelegte Dachrinne zwischen seinem und Johann Ghevekotes Haus ( = L 2) in Ordnung zu halten.

Dammstr. 9 (K 54; Quelle: HB 104)
Bude. 1550 von K 53 abgeteilt.

Leinstr. 27 (K 55; Quelle: HB 104)
1492 Goldschmied Albert Beckmann [2]. 1502 Schneider Diderik Langehenneke. 1542 Hans Weikopp, Beruf unbekannt.

Leinstr. 27 (L 1; Quelle: HB 150)
"Domus", durch Rasur getilgt. 1433 Bertold Heyde [2] verkauft an Hans Kone [2], Werkmeister des Schneideramtes. 1462 Wollweber Hinrik Kone [1], Werkmeister des Schneideramtes. 1464 Schneider Hans Swider [5]. 1473 Mauritius van Linden [3].

Leinstr. 26 (L 2; Quelle: HB 150)
Domus mit Braurecht. 1434 Johann und Diderik Pickerdes [0], Beruf unbekannt. 1434 Trippenmacher Hans Botfeld [3]. 1437 Hermen Hagemann [5]. 1447 Hinrik Sledorn [0], Beruf unbekannt. 1452 Fuhrmann Hans Meyger [2]. 1452 Ludeke Wittekopp [0]. 1463 Henning Molmes [0]. 1468 Kaufmann Diderik Smed [0]. 1508 Kaufmann Hans Meyger [4] to behof Johan Smeds. 1515 Johann Ghevekote [0], Beruf unbekannt.

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